23.07.2013

 

Der Morgen war mal wieder bewölkt und kühl. Wir mußten noch einkaufen und begaben uns zum großen

Shoppingcenter. Hier gibt es wirklich alles was man braucht. Auf dem Rückweg schauten wir noch in den Park neben dem Anleger.

Leider trieb uns starker Regen wieder schnell zurück. Kaum an Bord hörte es schon wieder auf.

Am Anleger hinter uns versuchte gerade eine "Shannon Star" von Emerald Star Line rückwärts auszuparken. Nachdem der Steuermann

mehrmals sein Dingy unter den Anleger verkeilt hatte, beschloss einer der Mannschaft das Böotchen von Hand zum äußern Anleger zu bringen.

Jetzt war der Weg zum ausparken frei.......dachten wir zumindest.

Sein Heck kam uns immer näher und nur wenige Zentimeter bevor es krachte, knallte er den Vorwärtsgang rein und schoß mit

voller Kraft zurück in seine Parkposition. Gabi und ich schauten uns an......ohne ein Wort gesagt zu haben, hüpfte Gabi von Bord und machte die Leinen

los. Ich schob die Crest rückwärts aus dem Anlegerbereich und wartete in der Fahrrinne auf das was noch kommen sollte.

Auf der Shannon Star lagen die Nerven blank. Die beiden Herren riefen sich immer wieder etwas zu und die beiden Kinder an Bord

gaben auch noch ihren Senf dazu. Das Boot schob zurück und diesesmal klappe das ausparken ganz gut, ja, ja  wenn

der Herr am Ruder nicht einen Teil der Mannschaft vergessen hätte. Da war noch der Mann mit dem Dingy an der Leine.

Durch Zurufen bemerkte er sein Malör und setzte wieder zurück. Nachdem die Mannschaft wieder komplett war, brachte ich uns zurück

an unseren Platz. Andrea und Gabi machten sich nun auf zum Duschen, wir Männer blieben an Bord.

Es dauerte auch nicht lange und die Mädels kamen leicht bedröppelt zurück......sie hatten nur kaltes Wasser, sowas aber auch.

Nun ging Marco duschen.....bei ihm war alles gut. Die Mannschaft war wieder frisch und wir konnten los in Richtung

Lough Ree. Das Wetter wurde langsam unangenehm, so dass wir schon Regenjacken tragen mußten.

Der Wind war richtig kühl und die immer wieder einsetzender Regenschauer taten ihr übriges.

Wir umfuhren Hare Island  und nahmen dann Kurs auf Lansborough. Dort angekommen, ließ sich auch wieder die Sonne blicken.

Beim Anlegen half uns ein Camper und weil das Wetter gerade günstig war, machten wir einen

Spaziergang durch den Ort. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt für unser Boot eine Flagge zu besorgen und so

durchstöberten wir einen Laden nach den nächsten. Leider ohne Erfolg.

Weiter ging es in den Clondra Canal. Kaum drinnen hielt ich das für keine gute Idee mehr.

Der Krautfluss machte seinen Namen alle Ehre. Vermutlich bedingt durch das Niedrigwasser und die heißen letzten

Wochen wurde das Krautwachstum gefördert. Wenden war nicht drin also "Augen zu" und durch. Erschwerend

kam noch hinzu, dass eine Schwanenmama mit ihren Jungen ständig vor unserem Bug kreuzten.

Zwanzig Meter vor der Schleuse, fing der junge Schleusenwärter an, das Wasser aus der Schleuse zu lassen.

Den Effekt kann man sich vorstellen. Die austretenen Wassermassen drückten uns steuerbordseits in die Uferböschung.

Auf Zuruf des Schleusenwärters, schmissen wir unsere Bugleine in Richtung Anleger. Er nahm das Seil und zog uns "händisch" an den

Anleger. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht entschuldigte er sich für das etwas verpatzte Timing.

Mit Muskelkraft öffnete er die Schleuse und ich sollte einfahren. Leichter gesagt als getan.....der Winkel war viel zu steil.

Ein Königreich für ein Bugstahlruder. Unter Zuhilfenahme des Hackens und einigem vor und zurück, klappte es dann doch

noch. Irgendwie tat uns der junge Mann schon leid.......das hier ist echte Knochenarbeit, deshalb gab es auch von uns

ein anständiges Trinkgeld!

Der Blick viel auf den vor uns liegenen Kanalabschnitt. Als ob man in eine andere Welt schaut. Die Sonnenstrahlen, die durch das  

Blattwerk schienen, hüllten das ganze in ein faszienierendes und unwirklich scheinendes Licht.

Mit Standgas passierten wir die Brücke und und bogen dann rechts ab, um uns einen Platz in Richmond Harbour

zu suchen. Der einzig freie Platz war der direkt vor dem Schleusentor. Wohl fühlte ich mich dabei nicht, aber eine Alternative gab es nicht.

Unser ursprüngliches Ziel im Hafenbecken zu nächtigen, mußten wir mangels Schleusenwärter aufgeben.

Nach einer ausführlichen Fotosession wurde das Hafengelände erkundet und die umliegende Gegend begutachtet. Wirklich sehr idyllisch

hier, nur schade, dass so viele Häuser und Wohnungen leer stehen.

Im Richmond Inn wurde dann eine Kaffeepause eingelegt, bevor es zum Essen wieder aufs Boot ging.

Die Damen der Schöpfung verwöhnten uns mal wieder mit einem genialen Menü.

Wir saßen noch lange zusammen, bevor es dann endlich zu Bett ging.