24.07.2013

 

Heute hieß es mal wieder um acht Uhr aufstehen. Bis zur möglichen Schleusenöffnung wollten wir weg sein. Beim aufstehen merkte ich, dass

irgendetwas mit mir nicht stimmte. Ich fühlte mich schlapp und kraftlos, damit war klar....mein Körper hatte in den

"Ruhemodus" geschaltet. Das kannte ich schon aus anderen Urlauben, ich brauchte immer einige Tage, bis sich auch bei

mir die Entspannung einstellte.

Nach Toast und Rührei legten wir ab und fuhren den Camlin River hinauf. Durch den niedrigen Wasserstand tauchten in der Fahrrinne immer wieder Baum- oder

Wurzelreste auf, die damit verbundenen Ausweichmanöver wurden zur Zitterpartie. Hinter einer scharfen Linkskurve kamen wir an einer Herde Kühe

vorbei und wurden von einer unvorstellbaren Menge lästiger Fliegen geentert. Die Mannschaft verkrümmelte sich nach innen.

Ich entschied mich weiter von außen zu steuern, da die Übersicht hier einfach besser ist, als von innen. Nach 20 Minuten erreichten

wir den Shannon. Die Plagegeister machten immer noch keine Anstalten davon zu fliegen. Auch nicht wie wir mit Vollgas über dem Lough Forbes

fuhren. Ganz schön hartnäckig die Biester.

In Roosky angekommen, war alles belegt......war ja klar!!! Vorsichtig tasteten wir uns an die Brücke heran. Das paßt....aber

auch nur um Haaresbreite. Nächster Halt: Dromod.

Die Hafeneinfahrt war schon kniffelig, da wir auch noch Rückenwind hatten. Das Anlegen klappte ganz gut und wir fingen an, die Crest einer

gründlichen Reinigung zu unterziehen. Nach dem auch die letzte Fliege weggewaschen war und das Boot wieder "glänzte".....fing es

an, wie aus Kübeln zu schütten. Na super....die Aktion hätten wir uns auch sparen können.

Es war nur ein kurzer Schauer, so dass wir noch unseren Wassertank füllten und uns dann aufmachten den Ort

zu erkunden. Kaum an der Hauptstrasse angekommen, erwischte uns der nächste Regenschauer. Wir flüchteten in einen kleinen Supermarkt.

Wir kauften eine Kleinigkeit und rannten dann zum Cox Steakhouse. Zum Essen war es noch zu früh und so gaben wir uns mit einer Runde Kaffee

zufrieden. Es regenete immer noch heftig. Aus der Staße wurde ein kleiner Fluss und ein Blick zum Himmel versprach auch keine Besserung.

Nach einer halben Stunde entschieden wir zum Boot zu rennen. Nach ca. 100 Metern waren wir nass bis auf die Knochen.

Gerade als wir das Hafengelände betraten......wie sollte es anders sein....hörte der Regen schlagartig auf und die Sonne

schien als wenn nichts gewesen wäre. Typisch Irland....!

Nun hieß es aber erstmal trockenlegen und danach gab es.....na was wohl.....Kaffee!

Danach legten wir den oberen Steuerstand wieder trocken und fuhren nach Drumsna.

Diesmal hatten wir so unsere Probleme beim anlegen. Der ablandige Wind machte uns heftig zu schaffen. Irgendwann klappte es

dann doch und wir konnten unseren Rundgang starten.

Das erste was uns ins Auge fiel, war die Statue und das dahinter stehende Schild mit einer Ente darauf.

 Am Ortseingang hatten die Kinder einen kleinen Steingarten in Form Ihres Ortes gestaltet. Sehr schön gemacht!

Wir erkundeten alles ausgiebig und fanden es eigentlich sehr nett hier......aber auch hier trafen wir nur auf eine Frau mit ihrem Hund.

Gabi kam auch gleich mit ihr ins Gespräch. Mehr Menschen haben wir nicht getroffen.....schade!

Beim ablegen touschierte ich auch noch ein Privatboot mit unserer "Badeplattform". Nach gründlicher Begutachtung war zum Glück

kein Schaden zu erkennen.

Auf der Fahrt zum Albert Look hatte es soweit abgekühlt, so dass Pullover, Jacken und Halstuch schon Pflicht wurden.

Das Lock selber war jetzt schon Routine. Wir fuhren den Jamestown Canal weiter hinauf, ließen Jamestown selbst

aber rechts liegen. Nächster Halt Carrick on Shannon.

Wo wir schon mal hier waren, fuhren wir auch direkt an die Tanksäule von Carrick Craft. Leider war niemand zu sehen,

also ging ich ins Büro. Hier war dann auch jemand und er versprach gleich zu kommen.

Es dauerte auch nicht lange, bis er kam und die Crest betankte.

72,5 Liter für 116 Euro waren es diesmal.

Auf die Frage, ob wir die Nacht hier bleiben dürften, wurde bejaht und er wies uns

einen Platz am Anleger zu. Da war er wieder der Wunsch nach einem Bugstrahlruder. Irgendwie gelang es mir nicht, das Boot anständig

an den Anleger zu bekommen. Ein freundlicher Mitarbeiter von Carrick Craft kam und gab nützliche Tipps. Damit klappte es

dann doch noch. Auf dem Nachbarboot checkte gerade eine deutsche Familie aus und fragte uns, ob wir noch Verwendung

für Milch und Öl hätten. Warum nicht, man muß ja nicht immer alles wegschmeißen. Danke auch schön!

Nun wollten wir aber Carrick unter die Lupe nehmen. Bei leicht bewölktem Himmel, tigerten wir los.

Vom Hafen aus ging es immer weiter die Hauptstraße entlang. Vorbei an der winzigen Kirche und auf in den

nächsten Laden. Hier wollten wir Marco eine neue Sonnenbrille aufs Auge drücken und nicht zuletzt war da ja

noch der Wunsch nach einer Nationalflagge.

Unterm Strich war das ganze nicht besonders erfolgreich. Also spazierten wir von einem Geschäft zum nächsten.

Neben einem Porzelanladen wurden wir dann aber doch noch fündig.

Es gab keine deutsche Flagge mehr aber zumindest eine Belgische. Andrea wollte sich opfern und diese soweit umnähen,

dass sie für unsere Zwecke ausreichte. In einer Ecke entdecketen wir einen Computer mit Drucker. Hier konnte man sich sowas wie

ein Familienwappen mit "Stammbaum" ausdrucken lassen. Ein Blick ins Verzeichnis veriet uns, dass alle Familiennamen

aufgeführt waren und ließen uns diese "Dokumente" ausdrucken. Wir stöberten noch ein wenig und dann hieß es zurück in den

Hafen. Wir hatten Hunger und die Mädels zauberten uns was Leckeres. Eigentlich war geplant, am Abend nochmal einen Pub

aufzusuchen. Aber einsetzender starker Regen ließ uns dann doch an Bord bleiben.

Ganz in Ruhe ließen wir den Abend ausklingen.