Montag, 21.10.2013

 

 

Es war mittlerweile "schon" 8 Uhr, als wir aus den Betten krabbelten. Nach einem kurzen Frühstück mit Kaffee und Toast sollte es nun weiter gehen. Unser Weg führte uns zuerst mal in Richtung Inish Corkisch. Da die Strecke nach Rabbit Island laut Micky aufgrund des extremen Niedrigwassers nur mit hohem Risiko befahrbar sei, entschlossen wir uns für die westliche Route vorbei an Inish Hone. Von dort gings nach Inish Rat (Hare Krishna), wo wir feststellten,  dass diese Gemeinde wohl sogar eine eigene Autofähre besitzt.

Bis jetzt war der Weg noch trocken. Kaum hatten wir Crome Castle erreicht und uns aufgemacht, das Visitor Center zu erkunden, setzte leichter Nieselregen ein. Leider standen wir vor verschlossener Tür. Seit 1.10. ist dort geschlossen. Wir machten uns trotzdem auf  den Weg zu den Ruinen.

Dort angekommen, fing es an, wie aus Kübeln zu schütten. Verständlich dass unsere Besichtigung etwas kurz ausfiel. Aber trotz des Regens haben wir natürlich unsere Pflichtfotos geschossen. Auf dem Rückweg zum Boot kamen selbst unsere Regenjacken an ihre Grenzen. An dieser Stelle muß mal ein Lob an die Gummistiefelhersteller ausgesprochen werden.

Wieder an Bord hieß es, trocken legen. Zur Entschädigung gabs Tee und Apple Pie. Gegen 12.30 Uhr lies der Regen etwas nach und unser neues Ziel hieß Belturbet. Das Wetter ließ es zumindest zu, mit einseitig geöffneter Persenning zu fahren, da alles andere, mit dem nicht wirklich toll funktionierenden Scheibenwischer, ein reiner Blindflug gewesen wäre. Auf Höhe Foaliescut am Fischereianleger hatten wir dann die Begegnung der besonderen Art. Ein Otter rannte auf dem Steg umher und schien ganz aufgeregt etwas zu suchen. Als er uns bemerkte, schlüpfte er unter den Steg und steckte neckisch immer wieder den Kopf heraus, bis wir ausser Sicht waren. Vermutlich wollte er nur sicher gehen, dass wir wieder weg sind. Bis Belturbet wechselte sich immer wieder Niesel und starker Regen ab.

Dort angekommen war der öffentliche Anleger ziemlich voll. Aber uns reichte eine kleine Lücke, direkt vor einem Wasseranschluss zum festmachen. Eine Alternative wäre auch der Anleger bei Emeraldstar gewesen. Da dort lediglich 3 Boote der Gesellschaft lagen. Aber unser Platz war gut. Mit Rucksack bewaffnet, gingen wir in die Stadt.

Vorbei an den allseits bekannten Pubs, entschieden wir uns als erstes den "lästigen" Papierkram zu erledigen. Also besorgten wir in einem kleinen Tante Emma Laden einige Ansichtskarten für Familie und Freunde. Leider bekamen wir dort keine Briefmarken. Wir wurden an die Post verwiesen - einfach die Straße hoch. Nach einem Wink einer aufmerksamen Passantin wies sie uns den Weg in den nächsten Supermarkt. Konnte ja keiner ahnen, dass sich im Hinterzimmer die Hauptstelle der Post befand. Das mit den Marken war schnell erledigt und da es immer noch regnete, beschlossen wir, dass wir uns einen Kaffee verdient hätten.

Wir fanden eine kleine niedliche Bäckerei an der Hauptstraße. Zum Kaffee gönnten wir uns noch etwas das aussah wie ein hot dog. Es entpuppte sich als Donut-Teig mit frischer Creme und als Ketchup gabs eine nicht definierbare rote Souce. Trotzdem - sehr bekömmlich. So gestärkt gings zurück zum Boot, denn wir wollten ja noch Wasser bunkern. Am Anleger angekommen, wären wir fast auf dem falschen Boot gelandet. Erst als wir eine Frauenstimme auf diesem Boot hörten, fiel uns auf, dass auf dem Heck Inver Duke 4 und nicht 2 stand. Wir gingen dann brav zu unserem und versuchten den doch etwas in die Jahre gekommenden steifen Wasserschlauch zu entwirren. Einige Nerven später lief dann auch Wasser in den Tank. Während das Wasser so reintröpfelte, zeigte sich auch die Mannschaft der Duke 4, mit denen wir noch ein paar nette Worte wechselten, bevor sie in die Stadt gingen. Der Wassertank war wieder voll und wir starteten den Motor, um in Richtung SEW zu fahren. Das Wetter meinte es immer noch nicht so gut mit uns.

Auf halber Strecke kamen uns 2 Pinchettes von Locaboat entgegen. Das sollte für Heute auch der einzige Bootskontakt bleiben.An der Zufahrt zum SEW hatte das Wetter dann endlich ein Einsehen mit uns. Der graue Himmel brach auf. Da uns klar war, dass wir es bis 17.30 nicht mehr bis zum Lock 1 schaffen würden und wir auch nicht wussten, ob wir mit unserer Persenning unter der Brücke 31 durch passen würden, beschlossen wir die Nacht über in Aghalane zu bleiben. Aufgrund des starken Regens den ganzen Tag über gestaltete sich das Anlegemanöver nicht ganz so elegant. Die Mischung - Strömung von vorne und starker Wind von hinten - tat ihr übriges. Was sich auch noch in der Nacht bemerkbar machte. Nach kurzer Inspektion der Örtlichkeit und wieder einsetzendem Starkregen, trieb es uns dann unter Deck. Da uns beiden schon der Magen knurrte, machte sich Gabi ans Kochen. Heute gabs mal leichte Kost. Satt und zufrieden machten wir uns daran, die ersten Seiten dieses Tagebuches zu schreiben. Um halb 10 bekam Gabi Krämpfe in den Fingern und wir beschlossen schlafen zu gehen. Im Laufe der Nacht nahm der Regen derartig zu, dass  Zeitweise nicht an Schlafen zu denken war. Denn auch die Strömung zerrte heftig an den Leinen. Egal was solls - morgen wird bestimmt alles anders!