Donnerstag, 24.10.2013

 

 

Heute wollten wir schon zeitig den Rückweg antreten. Der Morgen begann mit einem Kaffee an Deck, leichten Morgennebel, der übers Wasser zog und einem atemberaubenden Sonnenaufgang.

Nach dem Ablegen war unsere erste Station Leitrim. Da dort am öffentlich Jetty ein Platz frei war, nutzten wir diesen um Wasser zu bunkern und zu einem kurzen Spaziergang durch den Ort. Dort begegneten wir zum ersten mal einer "rollenden" Bibliothek - ein knallgelber umgebauter Lkw.

Wie wir finden, eine schöne Idee. Dachnach machten wir uns auf nach Lock 16. Verwundert stellten wir fest, dass das Lockkeeperhäuschen verwaist war. Da ich Gabi am Anleger absetzten musste, bekam ich beim Ablegemanöver die volle Kraft des einfließenden Wehrs zu spüren. Nur mit 1500 Umdrehungen und Dauerbetrieb des Bugstrahlruders war es überhaupt möglich die Duke kontaktfrei in die Schleuse zu bekommen. Die gleiche Schwierigkeit tauchte dann bei Lock 15 nochmal auf, wobei dort schon der Auslauf etwas Bootsfreundlicher gestaltet ist. So meisterten wir im strahlenden Sonnenschein eine Schleuse und Brücke nach der nächsten. Nach dem Absetzen von Gabi bei Schleuse 12 und roter Ampel, was nach unserem Verständnis eigentlich unmöglich war, entpuppte diese sich als besetzte Schleuse. Gabi überquerte die gefährliche Kreuzung (laut angebrachtem Schild) und traf auf die Mannschaft einer Pinchette. Gabi führte das Schleusen durch, damit die gesamte Mannschaft gleich an Bord bleiben konnte. Man hilft wo man kann. Leider fehlte mir diese info. Ich ging davon aus, dass die Pinchtte noch ein Crewmitglied aufnehmen müsste. Daher machte ich den Anleger frei und steuerte die Duke zurück in die Fahrrinne. Was sich im nach hinein als Fehler herausstellte. Denn als das Schleusentor aufging, drückten 3 Leute an der Schleusenmauer und beim Rausfahren war lautstark zu hören: Das passt nicht! Der Kapitän der Pinchette meisterte aber das Vorbeifahrmanöver doch bravourös. Nach Austausch von ein paar Freundlichkeiten und triefend nass - da der irische Himmel meinte, er müsste wieder was los werden - fuhr ich in die Schleuse ein. Nach gut 10 Minuten hatte die Sonne wieder Oberhand und begleitete uns bis zu unserem nächsten Schlafplatz.

 

 

Gegen 17.30 erreichten wir Haughtons Shore Mooring. Ausser ein paar Anglern und ein paar Privatbooten waren wir alleine. Ein sehr schönes Plätzchen. Nach einem Blick auf das Schild  - links und rechts nach  - jeweils 2 km in die nächsten Ortschaften, hatten wir den Entschluss gefasst nach rechts zu laufen. 2 km wären nach meiner Hochrechnung in ca. 20 Minuten erreichbar. Aber es ging bergauf und bergab, vor der für uns letzten Kurve - man kann ja mal schauen, ob man schon einen Ort erkennen kann - drehten wir um. Wir wollten doch nicht mehr weiter. Es ging zurück zum Boot, denn der Hunger meldete sich auch schon wieder. Wir erfreuten uns an ein paar Reiseberichten aus dem Shannonforum und gingen schlafen. In der Nacht regnete es heftig und unaufhörlich. Durch die abgebaute Persenning entwickelte der Regen eine ganz beachtliche Geräuschkulisse. Erholsamer Schlaf geht anders.