Dienstag, 29.10.2013

 

 

Die Nacht haben wir wider Erwarten doch sehr gut verbracht. Da wir ja heute Nachmittag  in die Marina zurück mussten - leider - beschlossen wir nach dem Frühstück alles ganz ganz langsam anzugehen. Die immer wieder über uns herunter rauschenden Regenschauer halfen uns bei dieser Entscheidung. Erst gegen Mittag verließen wir Castle Archdale. In mir machte sich schon ein sehr seltsames Gefühl von Wehmut breit. Menno - ich will noch nicht heim! Aber ich kanns nun mal nicht ändern.

Naja, weit fuhren wir jetzt nicht. Der nächste Stopp war White Island. Dort sollte sich auch eine Ruine befinden. Wir machten fest, schlüpften in unsere Gummistiefel und wateten durch den Matsch zur Ruine.

 

Wieder zurück an Board gabs nochmal Kaffee. Da wir ja noch Zeit hatten, fingen wir an die Duke sauber zu machen. Gabi machte sich unter Deck daran die Küche und das Bad zu putzen und Staub zu wischen. Ich schnappte mir den Wischmob und ein Schwämmchen und fing an, das Deck zu wischen und einige schwarze Streifen, die trotz Aufpassen von den Schuhen entstanden waren, zu entfernen.

Währenddessen wechselten sich Regen und Sonnenschein immer wieder ab. So gegen 13 Uhr waren auch diese Arbeiten erledigt und wir traten den Rückweg in die Marina an. In Sichtweite war wieder einmal die Inver Princess zu sehen.

In der Marina angekommen machten wir zuerst mal am Aussenanleger fest. Wir machten uns auf die Suche - hm - nach irgend jemanden. Es wirkte ziemlich ausgestorben.

Dann auf einmal tauchte Andy und Mickys Sohn auf. Wir fragten die beiden, wo sich wohl die Tankstelle befindet, aber Andy sagte nur: Das machen wir schon. Okay! Er sagte, dass sie das Boot wohl in den Hafen bringen würden, sie müssten nur noch schnell ein anderes umparken. Gesagt getan, die beiden "schoben" ganz einfach eins in einen gegenüber liegenden freien Platz und brachten die Duke in den Hafen hinein.

Da es doch früh am Nachmittag war, fragten wir Andy, ob er uns ein Taxi rufen könnte, denn wir wollten noch einen Abstecher nach Kesh machen. Tja, was soll man sagen, Andy bot uns sofort an, uns nach Kesh zu fahren. Das ist ja nicht weit weg. Während der Fahrt erzählte er uns noch was diese Woche alles so zu Bruch gegangen war und klärte uns auch über die "Manövrierunfähigkeit" von Carly auf. Ein Bettlacken hatte sich um seine Schraube gewickelt. Aber für ihn waren die ganzen Beschädigten Schrauben diese Woche viel schlimmer.......Das Niedrigwasser hatte seine Opfer gefordert.

Dort angekommen, gings ins Cafe, es regnete wieder einmal. Bei Kaffee und einem guten Stück Kuchen warteten wir auf die Sonne. Wir wussten ja, dass es nicht lange dauern wird. Andy sagte uns, beim aussteigen noch, dass wir ihn bis 16 Uhr anrufen könnten, wenn wir wieder zurück wollten. Aber wir hatten seine Telefonnummer nicht! Egal. Im Cafe fragten wir die Kellnerin, ob es hier ein Taxi gäbe. Sie drehte sich einfach zu einer jungen Frau um und diese griff sofort zum Handy und fragte uns, wann und wo wir das Taxi denn hin haben wollten. Wir staunten nicht schlecht. So wars beschlossen, in ca. einer Stunde hier vorm Cafe. Toll, das wäre auch geregelt.

Also hatten wir Zeit Kesh zu erkunden. Einkaufen brauchten wir ja nix mehr, heute am Abend stand "Resteessen" auf dem Speiseplan. So gingen wir die Hauptstraße auf und ab. Dann gings noch zum Anleger.

Aber dort angekommen war klar, dass wir mit der Duke niemals hierher gefahren wären. Ich bin mir sicher, dass wir bei diesem Niedrigwasser keine Chance gehabt hätten.

Zum vereinbarten Zeitpunkt waren wir wieder am Cafe. Es dauerte keine 5 Minuten und das Taxi kam. In der Marina angekommen, wollte der Fahrer unglaubliche 3 £, wir gaben ihm 5 und alle waren zufrieden.

Ich machte mich nun auf den Weg ins Büro, um die Endabrechnung zu begleichen.

Andy hatte in der Zwischenzeit die Duke betankt. Im Büro war keiner und so spazierte ich noch eine Weile über den Abstellplatz. Eine Zigarettenlänge später kam Micky´s Sohn mit Anhang. Sein kleiner Sohnemann ist wirklich

herzallerliebst. Direkt zum abknuddeln!  Im Office lag schon unsere Abrechnung bereit. Für die Lebensmittel waren 17 Pfund fällig und 133 Pfund für Diesel. Das hieß die Duke 2 hatte sich in den letzten sieben Tagen, trotz Sturm und aller Widrigkeiten gerade mal 111 Liter zu Gemüte geführt.

Ein super Wert wie ich finde.

Tja, jetzt war es an der Zeit ihm von meinem "Hoppala" zu erzählen......er hörte sich alles ganz in Ruhe an und dann, änderte sich sein Gesichtsausdruck!!!

Er grinste.....- was war denn jetzt so erfreulich?????? Er holte tief Luft und meinte nur, kein Problem, und dass er sich darüber wunderte, dass ich ihm das erzählen würde. Normalerweise würden die Leute diese Art von Schäden verschweigen. Erfreut über unsere Ehrlichkeit und heilfroh über die Tatsache, dass wir in Ballyconnel angerufen hatten, war für ihn die Sache erledigt. Die vergangene Woche und der Sturm der letzten Tage hätten ihn genug Nerven gekostet, da wäre er froh über jedes Boot,  das am Stück in die Marina zurückkehrt.

Ich bedankte mich noch herzlich bei ihm und ging doch schwer erleichtert zurück zu Gabi, um Ihr die freudige Nachricht zu überbringen. Erst jetzt fiel mir ein, dass ich die Aktion mit dem Fender vergessen hatte zu erzählen. Ach was solls.

Gabi hatte in der Zwischenzeit schon einiges in die Koffer gepackt und stand schon am Herd. Unsere Henkersmahlzeit. Die Stimmung war schon sehr gedrückt. Mit Aufbackbrötchen, Speck und Spiegelei genossen wir trotzdem noch den letzten Abend an Bord.